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Was ist eine vorqualifizierte Systemlösung für temperaturgeführte Transporte?
Empfindliche Waren wie Lebensmittel, Tiefkühlware, Blutkonserven, Laborproben, Impfstoffe (z. B. gegen Covid-19), Medikamente und Organe werden im Labor- und Klinikalltag täglich von A nach B transportiert. Im Unterschied zum herkömmlichen Postversand muss das Versandgut jedoch nicht nur gut geschützt, sondern auch zuverlässig gekühlt sein. Vorqualifizierte Systemlösungen sind dann empfehlenswert, wenn keine individuell entwickelte Box gewünscht oder erforderlich ist, weil es geeignete Lösungen aus dem Standardsortiment eines Herstellers gibt.
Aktive oder passive Kühlung beim temperaturgeführten Versand?
Wer temperaturempfindliche Waren verschicken möchte, hat grundsätzlich zwei Möglichkeiten der Kühlung: aktiv oder passiv. Bei der aktiven Kühlung wird Energie benötigt, die von einem Transportfahrzeug bereitgestellt wird. Das kann in der Lebensmittellogistik sinnvoll sein, wenn große Mengen transportiert werden, z. B. im klimatisierten Laderaum eines Lkw. Voraussetzung hierbei ist jedoch, dass die Waren im selben Temperaturspektrum transportierbar sind. Müssen einzelne Güter niedriger als andere gekühlt werden, ist ein separater Kühlraum nötig, etwa in einem speziellen Zweikammerfahrzeug.
Im Pharma- und Laborbereich lohnt sich das vergleichsweise teurere aktive Kühlen angesichts geringerer Versandmengen nicht immer. Ein weitaus besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bietet hier die passive Kühlung in Form von Thermoboxen mit Kunststoffkühlakkus, Gelkissen oder Foambricks. Diese Kühlelemente halten das Versandgut für eine definierte Zeit zuverlässig in einem bestimmten Temperaturbereich. Der Versender hat dabei gleich mehrere Vorteile: Die Kosten für eine Thermobox plus Versand können deutlich niedriger sein als für einen Versand mit aktiver Kühlung z. B. im klimatisierten Lkw-Laderaum. Außerdem bedeutet dies Sicherheit besonders beim Versand in Regionen, in denen keine durchgängige Energieversorgung gewährleistet ist. Hersteller wie Storopack bieten nicht nur viele Standardboxen, sondern auch vorqualifizierte Systemlösungen an – in unterschiedlichen Größen, für definierte Temperaturbereiche und für bestimmte Transportdauern. Sollte kein passendes Produkt dabei sein, entwickelt Storopack auch kundenindividuelle Lösungen.
Was wird für einen temperaturgeführten Versand benötigt?
Storopack liefert alle benötigten Komponenten für den temperaturgeführten Versand mit: Thermobox, Kühlmittel, Außen-/Versandkarton, Innenkarton (Payload) und Packanleitung. Darüber hinaus werden der Verpackung kleine Einweg- oder Mehrweg-Datenlogger beigelegt, um die Temperatur entlang der gesamten Kühlkette zu überwachen. Eine integrierte USB-Schnittstelle ermöglicht es, die Daten am Empfangsort auszuwerten. Storopack bietet vorqualifizierte Systemlösungen für temperaturgeführte Transporte mit einer Temperaturhaltedauer von 24, 48, 96 oder 120 Stunden in unterschiedlichen Temperaturbereichen an. Ist die Sendung temperaturempfindlicher Güter für einen kompletten Lkw zu klein und für einzelne Isolierboxen zu groß, können Kunden auch auf einen Thermo-Palettenshipper zurückgreifen: eine steckbare Lösung, die genau auf eine herkömmliche Europalette passt.
Wie wird die gewünschte Temperatur gehalten?
Die für Ihre Lieferung gewünschte Temperatur halten spezielle PCM-Akkus (PCM: Phase Change Material), die aufgrund von Phasenwechseln Wärme und Kälte lange speichern und wieder abgeben können.
Was ist die Norm AFNOR NF S99-700?
Vorqualifiziert bedeutet, dass der Boxentyp zur Dokumentation der Leistungsfähigkeit in Anlehnung an die Anforderungen der Norm AFNOR NF S99-700 entwickelt wurde. Hierbei handelt es sich um eine Methode zur Bestimmung der thermischen Leistung.
Was sind Klimakammertests?
In der unternehmenseigenen Klimakammer simulieren unsere Mitarbeiter die klimatischen Bedingungen bei einem Transport mit einem Sommer- und einem Winterszenario. Solche Tests erfolgen ohne Transportgut mit leerem Packraum – für eine temperaturgeführte Verpackung der Worst Case. Die durchschnittliche Temperatur beträgt beim Sommerszenario 26 °C und beim Winterszenario 7 °C. Die Ergebnisse der Klimakammertests sind in einem Qualifizierungsbericht festgehalten, der der Systemlösung beiliegt. Kunden haben damit einen Nachweis, dass z. B. eine 24-Stunden-Systemlösung im Bereich von 2 bis 8 °C die Temperatur für diesen Zeitraum auch bei schwankenden Umgebungstemperaturen sicher hält.
Die Klimakammer ermöglicht die Simulation der sich verändernden thermischen Umweltbedingungen beim Transport für Szenarien im Bereich von –25 bis +50 °C. Mit einer Grundfläche von 2,5 m² und einer Höhe von 2,75 m fasst sie auch eine Industriepalette. Für die Tests werden mehrere Datenlogger in der Verpackung verteilt, die Temperaturkurven aufzeichnen. Hinzu kommen Praxistests des Prototyps im realen Versand. Überzeugen die Ergebnisse, geht die Box in die Produktion und ist anschließend ausliefer- und einsatzbereit.
Welche vorqualifizierten Systemlösungen gibt es für den temperaturgeführten Transport?
Innerhalb Europas kommen im Außer-Haus-Markt und im Pharma- und Biotechnologiebereich vorrangig 24-Stunden-Thermoverpackungen für die Temperaturbereiche 2 bis 8 °C bzw. 15 bis 25 °C zum Einsatz. Es werden aber auch Lösungen für den Transport über 48 und mehr Stunden verwendet. Besonders gefragt sind passiv temperierte Thermoverpackungen mit längerer Haltedauer auch für den internationalen Versand in Regionen, bei dem ein Lkw-Transport nicht infrage kommt, z. B. nach Übersee. Besonders praktisch für den schnellen Versand von Medikamenten sind die TCPplus®-Boxen von Storopack. In den Temperaturbereichen 2 bis 8 °C bzw. 15 bis 25 °C mit einer Haltedauer von 24, 48 oder 96 Stunden werden so temperaturempfindliche Produkte sicher, schnell und kostengünstig versendet. Sämtliche TCPplus®-Boxen sind in unterschiedlichen Größen ab Lager erhältlich. Sie werden mit allen erforderlichen Komponenten geliefert. Enthalten sind Kühlmittel, Versandkarton, Innenkarton, Packanleitung und Qualifizierungsbericht.
Mit den passiv temperierten Palettenshippern lassen sich mühelos ganze Europaletten temperaturgeführt weltweit transportieren. Unsere Kunden haben die Wahl zwischen dem Thermo-Palettenshipper aus Neopor® zum Aufsetzen auf eine Europalette für den Temperaturbereich 15 bis 25 °C und dem XXL-Palettenshipper aus XPS für den Temperaturbereich 2 bis 25 °C. Der XXL-Palettenshipper kann eine gesamte, gepackte Europalette aufnehmen. Beide Varianten der Palettenshipper zeichnen sich durch ihre besonders lange Temperaturhaltedauer von mindestens 120 Stunden aus. Zudem punkten sie neben Flexibilität mit besonders einfacher Handhabung – der XXL-Palettenshipper lässt sich von nur einer Person innerhalb weniger Minuten aufbauen.
Worauf ist bei der Wahl der Thermoverpackung zu achten?
Nicht nur der eigene Anspruch an Sicherheit, Hygiene und Qualität ist bei der Wahl einer temperaturgeführten Verpackung zu berücksichtigen. So müssen etwa Arzneimittelhersteller und deren angeschlossene Logistik die Anforderungen der Good Distribution Practice (GDP) erfüllen – Leitlinien der Europäischen Kommission, um Qualität und Unversehrtheit von Arzneimitteln sicherzustellen. Labore kennen diese Anforderungen und haben sich darauf eingestellt. Die Leitlinien können zudem ein Kriterium bei der Wahl eines geeigneten Schutzverpackungsspezialisten sein. Ist ein Hersteller gefunden, sind grundlegend die folgenden Fragen zu beantworten, um das geeignete Produkt für den temperaturgeführten Versand zu finden:
• Wie lange wird das Paket voraussichtlich unterwegs sein?
• Wird das Paket national oder international verschickt?
• Wie sind die Klimabedingungen beim Transport?
• Innerhalb welchen Temperaturbereichs muss das Versandgut transportiert werden?
• Ist eine Einmallösung oder eine wiederverwendbare Lösung sinnvoller?
• Welches Volumen wird benötigt?
• Ist die Ware besonders empfindlich, sodass die Transportbox besonders stabil sein muss?
• Gibt es Größen- oder Gewichtsbeschränkungen für das Paket, z. B. wegen besserer Handlichkeit?
• Welche Versandart wurde gewählt (Luftfracht, Seefracht, Lkw-Spedition)?
Was bedeutet „Good Distribution Practice“ (GDP)?
Unter Good Distribution Practice (GDP) werden die Maßnahmen verstanden, die durch eine Kontrolle der Lieferkette sicherstellen, dass Qualität und Unversehrtheit von Arzneimitteln gewährleistet sind. Zwar richten sich die EU-GDP-Leitlinien (Leitlinien vom 5. November 2013 für die gute Vertriebspraxis von Humanarzneimitteln) primär an den Arzneimittelgroßhandel, doch muss die Umsetzung der Vorgaben gleichermaßen durch alle Beteiligten in der Vertriebskette sichergestellt werden. Daher müssen Arzneimittelhersteller und die Beteiligten in der Logistik (Logistikdienstleister, Lager usw.) die GDP-Anforderungen erfüllen, wenn sie in der Arzneimitteldistribution involviert sind. Für pharmazeutische Wirkstoffe hat die EU-Kommission ebenfalls Leitlinien formuliert (Leitlinien vom 19. März 2015 zu den Grundsätzen der guten Vertriebspraxis für Wirkstoffe von Humanarzneimitteln). Die GDP-Anforderungen werden von GDP-Inspektoraten der einzelnen Länder überwacht. Im Rahmen von GDP-Inspektionen wird geprüft, ob die Anforderungen entsprechend den Vorgaben der Leitlinien in die betriebliche Praxis umgesetzt wurden. Dazu werden die Räumlichkeiten, die Prozesse und vor allem die Vorgabe- und Nachweisdokumentation regelmäßig überprüft.
Werde ich bei der Auswahl meiner Thermoverpackungen beraten?
Sehr gerne beraten Sie unsere Storopack-Mitarbeiter aus dem Customer Service bei der Wahl Ihrer Schutzverpackungen. Wir besprechen mit Ihnen alle Faktoren des temperaturgeführten Transports, z. B. die voraussichtlichen Klimabedingungen unterwegs, die Zeiten für Transport und Lagerung und die geeigneten Kühlmittel. Informieren Sie sich auch in unserem Onlineshop über unsere große Auswahl an Kühlelementen und Isolierverpackungen aus Styropor®, Neopor® und EPP.